Ihr Recht beim Online-Shopping

In der Regel haben Sie beim Online-Shopping die gleichen Rechte wie in einem Geschäft. Im Hinblick auf das Widerrufsrecht haben Käufer im Internet sogar mehr Rechte.

Einige Dinge sind hierbei natürlich trotzdem zu beachten. Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel, welche das genau sind.

Online Shopping Recht

Wie kommt ein Kaufvertrag beim Online-Shopping zustande?

Der Anbieter des Online-Shops ist verpflichtet, Ihnen noch einmal direkt, bevor Sie Ihre Bestellung kostenpflichtig abschicken, die Vertragsbestandteile aufzuzeigen. Hierzu gehört die Aufzählung und die wesentlichen Fakten zu Ihren bestellten Waren / Dienstleistungen, die Gesamtkosten und die Versandkosten (falls diese erhoben werden).

Der Button, den Sie anklicken, um Ihre Bestellung abzusenden, muss ausdrücklich aussagen, dass es sich um eine zahlungspflichtige Bestellung handelt. Wie zum Beispiel „jetzt kaufen“, „kostenpflichtig bestellen“ oder ähnliches.
Unmittelbar, nachdem Sie die Bestellung getätigt haben, muss der Anbieter Ihnen per Mail eine Bestellbestätigung zukommen lassen. Eine Bestellbestätigung stellt aber nicht unbedingt den Abschluss des Kaufvertrages dar. Dies kann auch erst später geschehen, zum Beispiel mit dem Versand der Ware. Über das Zustandekommen des Kaufvertrages muss Sie der Anbieter auf seiner Website informieren.

 

Wie ist das Rückgabe- / Widerrufsrecht beim Einkauf im Internet geregelt?

Verträge, die im Internet, am Telefon oder per Post geschlossen werden, nennt man auch Fernabsatz-Verträge. Für diese Verträge gilt gesetzlich ein Widerrufsrecht. Sie können somit den Kaufvertrag nachträglich und ohne Angabe von Gründen widerrufen. Gesetzlich geregelt ist das Widerrufsrecht für 14 Tage nach Erhalt der Ware, viele Online-Shops gewähren aber auch einen Monat oder länger. Bei Vertragsabschlüssen für Leistungserbringungen und Dienstleistungen gelten die 14 Tage ab dem Zeitpunkt des Vertragsabschlusses.

Um den Vertrag zu widerrufen, nutzen Sie am besten das Widerrufsformular, das der Anbieter auf seiner Website zur Verfügung stellt. Vielen Anbietern reicht es auch aus, wenn Sie die Waren innerhalb der Frist zurücksenden. Infos und Vorgaben zum Widerruf muss der Verkäufer auf seiner Seite darlegen.
Aber nicht für alle Waren und Dienstleistungen gilt das Widerrufsrecht. So sind personalisierte Waren (z.B. Maßanzüge, Gravuren, Drucke etc.), versiegelte Waren (CDs, DVDs, Hygienewaren), schnell verderbliche Waren und Andere vom Widerrufsrecht ausgeschlossen.

Auch, wenn Sie einen Vertrag für eine Dienstleistung abgeschlossen haben, und diese bereits erbracht wurde, haben Sie kein Widerrufsrecht. Wenn Sie unsicher sind, ob für Ihren Online-Einkauf das Widerrufsrecht gilt, erkundigen Sie sich vor dem Abschluss des Kaufvertrages beim Anbieter.
Wenn Sie nach dem Widerruf fristgerecht die Ware im Originalzustand (ungetragen, unbenutzt, mit Etiketten) zurück zum Verkäufer gesandt haben, ist dieser verpflichtet, Ihnen bis 14 Tage nach Erhalt der Ware den vollen Kaufbetrag zu erstatten.

Datenschutz beim Online-Shopping

Seit dem 25. Mai 2018 gilt die DSGVO – auch und gerade im Internet. Online-Shops sind verpflichtet, sich an die Richtlinien zum Datenschutz zu halten. In Kürze heißt das, dass der Anbieter eine verschlüsselte Datenübertragung ermöglichen, und Ihre Daten auf Wunsch löschen muss. Die Zusendung von Newslettern, SMS oder anderer elektronischer Werbung ist nur mit Ihrem Einverständnis erlaubt. Postalisch dürfen Sie auch ohne Ihre Zustimmung kontaktiert werden. Über Ihre genauen Rechte im Bereich Datenschutz werden Sie in den Datenschutzbestimmungen auf der jeweiligen Shop-Website informiert.

Ihre Rechte beim Einkauf in einem ausländischen Online-Shop

Wenn Sie Waren oder Dienstleistungen in anderen Ländern online kaufen, ist das deutsche Recht nicht gewährleistet. Sie sollten sich vor dem Abschluss des Kaufvertrages also über die geltenden Rechte und Bedingungen informieren. Achten Sie darauf, ob zusätzliche Kosten für Versand und Zoll anfallen und wie das Rückgaberecht geregelt ist. Bei Online-Shops eines EU-Landes sind Ihre Rechte aber in der Regel gleich zu denen in Deutschland.

Welche Rechte habe ich, wenn meine Bestellung nicht ankommt?

Wenn Ihre Bestellung nicht bei Ihnen ankommt, müssen Sie die Ware nicht bezahlen. Wenn Sie bereits dafür in Vorkasse gegangen sind, muss der Verkäufer Ihnen den kompletten Kaufbetrag erstatten. Am sichersten sind für diesen Fall natürlich Zahlungsmethoden, bei denen Sie erst nach Erhalt der Ware zahlen, wie der Rechnungskauf oder der Ratenkauf.